Von Borkum nach Terschelling

24.07 bis 25.07.2024

Nach einem wunderbaren Abend mit den Bayers gilt unsere Sorge natürlich dem Boot. Irgendetwas am Unterwasserschiff kann nicht stimmen. Glücklicherweise gibt es einen Taucher auf Borkum. Und der findet die Ursache und kann sie beheben: Kein Algenteppich am Kiel, der ist sauber, aber an der Schraube und am Bugstrahlruder haben es sich jede Menge Seepocken gemütlich gemacht. Folge: Die Schraube konnte nicht ordentlich arbeiten, öffnete und schloss nicht richtig, und das Bugstrahlruder versagte seinen Dienst. Aber jetzt ist alles sauber.

Der Taucher bei der Arbeit

Wir wollen los, schauen, ob jetzt alles funktioniert, und natürlich die nächste Etappe in Angriff nehmen, die nochmal eine lange wird. Wir wollen die Risiken im Wattenmeer meiden und wieder außen um die Inseln rum, Ziel: Vlieland oder vielleicht auch Terschelling. Wir werden sehen.

Wir trauen unseren Augen nicht: Die Princesa läuft mit über 9 Knoten.

Um 15.10h starten wir den Motor und legen ab, der Motor läuft, das Boot scheint richtig zu laufen und der Ebbstrom hilft uns. Das Fahrwasser führt wieder an der Fischerbalje vorbei, bevor es so richtig auf die Nordsee geht. Wir setzen die Segel, Motor aus, freuen uns über guten Wind und trauen unseren Augen nicht: 7 Knoten, 8 Knoten und kurz sogar einmal 9,3 Knoten! Die Princesa läuft, als wollte sie nach Olympia.

Der untergehenden Sonne entgegen

Und so segeln wir fröhlich dahin, bis wir den Wind genau gegen uns haben. Dann wird es etwas zäh, eine Zeit lang motoren wir wieder. Auf Borkum sprachen wir mit einer holländischen Crew, die in die Ostsee nach Dänemark wollte. Die erzählten vom Wind aus südwest, genau der Wind, den wir in Richtung Niederlande gerade nicht gebrauchen können. Nein, da war bestimmt keine Schadenfreude dabei.

Unterwegs bei Mondschein

So geht es geduldig, in dicke Pullover und Jacken gehüllt, aber ansonsten sorgenfrei, durch die Nacht, bis die Sonne wieder aufgeht und wir vorbei an Terschelling in das Fahrwasser „Zuider Stortemelk“ einbiegen. Das liegt zwischen Vlieland und Terschelling. Es ist 7 Uhr morgens. Jetzt heißt es aufpassen. Man sollte sich wirklich genau an die Tonnen halten und keineswegs das Fahrwasser verlassen, denn da kann es sehr schnell sehr flach werden, und auf Grund laufen kann keiner gebrauchen.

Ein Fischkutter nähert sich

Ein Fischkutter kommt hinter uns her, sehr nahe, wir wissen nicht so recht, was soll es bedeuten, da ruft uns von dem Kutter jemand zu und fragt, wo wir hinwollen. Wir antworten: „Terschelling“. „Ok, kommt hinter uns her!“ lautet die Antwort vom Kutter. Der dreht, wir fahren hinterher und nach wenigen Minuten erreichen wir den sehr langgezogenen Hafen von Terschelling. Danke, Fischkutter!

Die Route von Borkum nach Terschelling

Im Hafen fährt man erst durch den für die Berufsschifffahrt reservierten Teil, dann kommen die herrlichen holländischen Traditionsschiffe und dann schließlich der Yachthafen. Hier, in West-Terschelling, liegt man längs zum Steg, heißt vor allem im Sommer: Man liegt meist im Päckchen. Aber wir finden eine freie Stelle und so legen wir trotz kräftigen Winds sauber am Steg an. Es ist 8.10h. Über 96 Meilen liegen achteraus, 17 Stunden waren wir unterwegs, in der Nacht war es schon recht frisch, so ist das wohl im deutsch-holländischen Sommer. 

Am Steg in Terschelling

Wie auch immer: Die längsten Etappen in einem uns unbekannten Gebiet mit Gezeiten, Strömungen und Wattenmeer liegen hinter uns. Jetzt freuen wir uns aufs Ijsselmeer.


Kommentare

Eine Antwort zu „Von Borkum nach Terschelling“

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