In Amsterdam

Montag, 29. Juli 2024

Gestern war es 11.11h, heute ist es 10.10h, als wir ablegen. Unsere rheinischen Nachbarn warnen uns: Im Markermeer sollten wir uns sklavisch an die betonnten Fahrwasser halten. Außerhalb gibt es jede Menge Pflanzen und Algen, die die Schraube lahmlegen können. Wir werden aufpassen.

Von Enkhuizen nach Amsterdam

Einmal raus aus dem Hafen steuern wir die Schleuse an, um durch den Deich zu kommen, der das Ijsselmeer vom Markermeer trennt. Dann geht es mit sehr wenig Wind Richtung Amsterdam. Als der Wind ein klein wenig auffrischt, setzen wir das Groß und die Fock, aber nach zwei Meilen nur mit Windkraft müssen wir den Motor wieder starten. Es gibt kaum Wind.

So schippern wir langsam und gemütlich gen Amsterdam, fast ohne Wind, aber bei strahlendem Sonnenschein. Es kommt, wie es kommen musste: Algen in der Schraube. Wir stoppen auf, Rückwärtsgang, Vorwärtsgang, Rückwärtsgang, dann ist das meiste wieder weg.

Auf dem Weg nach Amsterdam

Richtung Amsterdam nimmt der Verkehr zu. Frachtschiffe überholen uns. Wir nähern uns der Brücke, und mit einigen anderen Schiffen warten wir auf die Öffnung. Das ist in den Niederlanden immer wieder ein großartiges Spektakel.

Die Autos halten, die Brücke öffnet sich

Anschließend geht es in die Wartezone für die Oranje-Schleuse. Hier dauert es etwas länger, bis wir hineindürfen. Drinnen sprechen wir mit dem sehr freundlichen Schleusenwärter. Er nennt die beiden Häfen, die er für empfehlenswert hält: Sixhaven gegenüber der Centraal Station (Hauptbahnhof), klein und ziemlich voll, aber sehr schön, und Amsterdam Marina, unwesentlich weiter, größer und moderner, aber nicht ganz so schön.

An der Wartezone für die Oranje-Schleuse

Wir laufen den Sixhaven an, telefonieren mit dem Hafenmeister und, siehe da, er hat noch einen Platz für uns frei. 

Wir alle waren jeder für sich schon öfters in Amsterdam. Aber hier mit dem Boot ankommen, das ist für jeden von uns wirklich etwas besonderes. Wir genießen diese Momente, freuen uns, dass wir, nur durch den Kanal getrennt, quasi im Herzen dieser einzigartigen und lebensfrohen Stadt liegen. Was für ein Gefühl!

Einfahrt nach Amsterdam

Alle 5 Minuten verbindet eine Fähre für Fußgänger und Radfahrer die beiden Seiten des Kanals. Die Benutzung ist kostenlos. Alle fünf Minuten stürmen Dutzende, wenn nicht Hunderte die Fähre, ein Spektakel. Diese Stadt scheint zu funktionieren.

Amsterdam ist wirklich eine besondere Stadt. Wir entscheiden uns, am nächsten Tag hierzubleiben, uns auszuruhen und die Stadt in Ruhe zu erkunden, bevor wir uns übermorgen auf den Weg zur Nordsee machen.

Wir sind uns jedenfalls alle einig: Trotz der Anstrengungen der ersten Tage ist diese Reise ein großartiges und spektakuläres Erlebnis für jeden von uns. Nachahmung empfohlen.


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